PV-Park am Saliterweg erzeugt 1,4 Mio kWh jährlich

PV Park Brunnenmotivmedia

(Foto: Stefan Schütze)

Batterie mit 600 kW/h Speicherkapazität erhöht den Eigenverbrauch

Mit dem im September fertiggestellten PV-Freiflächenpark am Saliterweg gegenüber der beiden Trinkwasserbrunnen gehen die Stadtwerke Vilsbiburg neue Wege, da bisher die Errichtung von PV-Anlagen in Wasserschutzgebieten nur schwierig realisierbar war. Außerdem wird die Fläche dauerhaft als Blühwiese bewirtschaftet und trägt somit zum Trinkwasserschutz bei. Auch die vergleichsweise sehr kurze Planungs- und Bauzeit von eineinhalb Jahren stellte Stadtwerkeleiter Schmid in den Vordergrund und sprach den beteiligten Partnern, dem Generalunternehmen Gold SolarWind für die schlüsselfertige Ausführung, der Landschaftsarchitektin Marion Linke für die Erstellung des Flächennutzungs- und Bebauungsplans, Sandra Eder und Thomas Zehetbauer von Seiten des Bauamts der Stadtverwaltung sowie dem Landratsamt und Wasserwirtschaftsamt Landshut für die Unterstützung im Genehmigungsverfahren im Wasserschutzgebiet für die gewinnbringende Zusammenarbeit seinen besonderen Dank aus. Die Anlage dient in erster Linie der Stromerzeugung für die Wasserförderung und -aufbereitung der nahegelegenen Brunnen und des Hochbehälters am Zeilinger Berg. Wurden die Pumpen und die Wasseraufbereitung bisher Großteils in der Nacht mit Nachstrom betrieben, läuft der Betrieb jetzt in Verbindung mit der PV-Anlage tagsüber zu den sonnenintensiven Stunden. Das System wird ab Dezember dieses Jahres von einem Batteriespeicher mit 600 kWh Speicherkapazität unterstützt. Während tagsüber die beiden großen Brunnen mit 140 kW Förderleistung laufen, werden nachts die beiden kleineren Pumpen mit insgesamt 72 kW Förderleistung aus dem Batteriespeicher betrieben. Der Stromspeicher wird tagsüber einmal komplett beladen sowie in den Nachtstunden bei annähernd gleichbleibender Betriebstemperatur entladen und lässt somit durch die optimalen Betriebsbedingungen eine hohe Lebenszeit des 6 Meter langen und 2 Meter hohen Speichers erwarten. Durch das Befüllen des 3.000 Kubikmeter Trinkwasser fassenden Hochbehälters tagsüber mit Sonnenstrom wird auch dieser zum Energiespeicher. Durch das natürliche Gefälle von fast 50 Metern Höhenunterschied fließt das Trinkwasser ins Versorgungsgebiet ohne Einsatz von Energie mit einem Leitungsdruck von bis zu fünf bar und versorgt die Haushalte Vilsbiburgs.

 

Die gesamte jährliche Stromerzeugung der PV-Anlage wird auf 1,4 Mio. kWh berechnet. Von den für die Wasserversorgung benötigten 620.000 kWh werden zukünftig über 500.000 kWh in der eigenen PV-Anlage produziert und sparen gemessen am deutschen Strommix 155 Tonnen CO2 pro Jahr alleine für die Wasserversorgung. Dies kommt dem Ziel die Vilsbiburger Wasserversorgung zu dekarbonisieren einen großen Schritt entgegen. Die Wasserversorgung gilt mit ca. einem Prozent des Vilsbiburger Strombedarfs als Großverbraucher. Weniger als 120.000 kWh pro Jahr müssen künftig noch aus dem Stromnetz bezogen werden. Diese mussten 2022 für das nächste Jahr zum etwa gleichen Preis an der Strombörse beschafft werden, als in der Vergangenheit der komplette Strombedarf kostete. Die Erste Bürgermeisterin Sibylle Entwistle bestätigt, dass die Zahlen eindeutig für Projekte dieser Art sprechen. Die Einsparung unterstreicht die Notwendigkeit der Investition von gesamt 890.000 Euro mit einer geringen Kostensteigerung von rund acht Prozent zu den im Frühjahr 2021 veranschlagten Kosten. Alleine die Steigerung der Strompreise amortisiert die Anschaffungskosten des Stromspeichers von 310.000 Euro im ersten Jahr bereits um ein Fünftel. Ca. 360.000 kWh von der PV-Anlage werden direkt im Wasserwerk verbraucht und weitere 140.000 kWh über den Batteriespeicher in den Nachtstunden. Die tagsüber überschüssigen ca. 800.000 kWh werden von den Stadtwerken künftig über das Regionalstrommodell Privat- und Gewerbekunden angeboten.

Stadtwerkeleiter Wolfgang Schmid sieht den Nutzen nicht nur in Bezug auf die CO2-Einsparung in der Energieerzeugung, sondern auch in den langfristig stabil gehaltenen Wasserpreisen für Vilsbiburger Bürger, da die Stromkosten entscheidenden Einfluss auf den Wasserpreis haben.

 

Der PV-Freiflächenpark am Saliterweg erzeugt jährlich ca. 1,4 Mio. kW/h. Ca. 500.000 kW/h werden zum Betrieb der Trinkwasserbrunnen und Wasserversorgung direktverbraucht. 

 

Inbetriebnahme der PV-Anlage für die vier Trinkwasserbrunnen

Elektromeister Florian Wirthmüller sorgte für die schnelle Inbetriebnahme und die komplexe Messung zum Stromeigenverbrauch aus der PV-Anlage für die vier Trinkwasserbrunnen (Foto: Stefan Schütze).