Planungen der Stadtwerke für das Jahr 2017 – Urbanstraße als weiteres Großprojekt
Vilsbiburg. Strom, Wasser, Wärme und Breitband-Internet: Die Tätigkeitsfelder der Stadtwerke Vilsbiburg gehen längst über die klassischen Aufgaben des bloßen Energieversorgers hinaus. Der Anspruch als Anbieter vielfältiger Infrastruktur für die Bürger spiegelt sich auch in der Finanz- und Investitionsplanung der Stadtwerke wider, die kürzlich dem Werkausschuss vorgestellt wurde. Demnach sind für das Jahr 2017 rund 2,25 Millionen Euro an Investitionen vorgesehen, den größten Posten bildet dabei die Fortsetzung des Glasfaser- Ausbaues mit rund einer Million Euro. 600 000 Euro sind für die Strom-Sparte vorgesehen, 560 000 für die Wasserversorgung.
Was an Geld in den Ausbau des Glasfasernetzes zur Realisierung von schnellem Internet für die Bürger fließt, ist bis auf kleine technische Gebäude nach dem Ende der Bauarbeiten gar nicht mehr sichtbar, liegt doch die Technik weitgehend im Erdboden vergraben. Für die Bürger ist der Nutzen dieser Baumaßnahmen, für die die Stadtwerke im Jahr 2017 eine runde Million Euro einkalkulieren, dafür umso spürbarer durch deutlich schnelleres Internet. Vor allem in den Ortsteilen wären ohne diese Investitionen Datenraten im zweistelligen Bereich größtenteils reine Illusion. Glasfaser-Ausbauarbeiten stehen heuer noch in Seyboldsdorf an, dort sind nach den Bauarbeiten im vergangenen Jahr noch kleinere Restaufgaben zu erledigen, um die Kabel in die verlegten Leerrohre zu ziehen. Außerdem werden Giersdorf, Geiselsdorf und Frauensattling darüber hinaus mit dem schnellen Internet versorgt, das die Stadtwerke in Kooperation mit dem Provider M-Net anbieten. In Tattendorf und Gaindorf fehlen nach den Worten von Werkleiter Wolfgang Schmid noch einige Glasfaser- Hausanschlüsse, Wolferding und Mühlen sind fertig angeschlossen. „Generell verlegen wir überall, wo wir beispielsweise wegen Wasserleitungen aufgraben müssen, auch gleich Glasfaserkabel", fügt Schmid an.
Neue Wasser-Ringleitung
Dies gilt natürlich auch für die Urbanstraße, die heuer von der Ballsporthalle bis zum Kreisel an der B 299 weitergebaut wird. 130 000 Euro sind bei dieser Baumaßnahme allein für die Glasfaser- Erschließung eingeplant. Aber auch auf den Etat des Wasserwerks wirkt sich dieses kommunale Tiefbauprojekt im Jahr 2017 aus: Wie Werkleiter Wolfgang Schmid erläutert, werden im Zuge des Straßenbaus dort auch 800 bis 900 Meter der Wasser- Ringleitung um die Stadt neu verlegt.
Die alte Ringleitung liegt aufgrund des Wachstums der Stadt an manchen Stellen bereits unter dem Gewerbegebiet, teils auch unter Wohnbebauung – was natürlich für die Zugänglichkeit dieser großen Leitung mit 250 Millimeter Durchmesser, die die Versorgungssicherheit für die Stadt sicherstellen soll, nicht optimal ist. „Deshalb arbeiten wir Stück für Stück daran, die Leitung weiter nach außen zu verlegen, wieder um die Stadt herum.
Auch in der Lichtenburger Straße steht eine solche Leitungsverlegung bevor, eine neue Unterquerung der Vils wurde hier bereits im vergangenen Jahr umgesetzt. Rund 250000 Euro sind für diese beiden Baumaßnahmen im Stadtwerke-Budget vorgesehen. Insgesamt sei die Verlegung der Ringleitung laut Werkleiter Schmid ein größeres Projekt, das die Stadtwerke auch in den nächsten Jahren noch beschäftigen werde.
Weitere Investitionen bei der Wasserversorgung werden heuer für eine Leitungserneuerung im Ludwig- Thoma-Ring fällig, hier soll von der Einmündung der Berliner Straße bis zum Ludwig-Ganghofer- Weg aufgegraben werden. Rund 115 000 Euro sind dafür eingeplant, im Zuge dieser Baumaßnahme teilweise Hausanschlüsse zu erneuern und eine neue Wasserleitung zu verlegen. 70 000 Euro stehen im Investitionsplan zur Erneuerung der Steuerung des Trinkwasser-Hochbehälters und der Brunnen. Damit werde der weitere sichere und störungsfreie Betrieb sichergestellt, erklärt dazu Werkleiter Wolfgang Schmid.
Investitionen in die Wärmeversorgung fallen in den aktuellen Planungen der Stadtwerke kaum ins Gewicht. Rund 80 000 Euro sind hierfür eingeplant, das Geld fließe vor allem in die Realisierung der Hausanschlüsse im Baugebiet Burger Feld sowie einige zusätzliche Anschlüsse im bestehenden Wärmenetz, wie der Werkleiter dazu ausführt.
Mobile Aggregate
Neuanschaffungen stehen in der Stromversorgungs-Sparte der Stadtwerke Vilsbiburg an: Nachdem im vergangenen Jahr bereits im Werkausschuss darüber informiert worden war, dass die Spitzenlast- Aggregate der Stadtwerke altersbedingt keinen ausreichend sauberen Betrieb mehr zulassen und eine Nachrüstung der Abgasreinigung unwirtschaftlich wäre, steht hier eine Ersatzbeschaffung an. Zwei mobile Aggregate zum Gesamtpreis von 220 000 Euro werden die stationären Diesel-Blockheizkraftwerke ersetzen. Die neuen Aggregate haben eine Leistung von 400 beziehungsweise 200 Kilowatt, wie Werkleiter Schmid erläuterte, damit wird auch die Energie für die Strom- und Wasserversorgung der Stadt in Notfällen sichergestellt. Zur Spitzenstromerzeugung, was früher ein wirtschaftlich lukrativer Einsatzzweck der Aggregate war, werden die neuen Geräte nur noch in sehr geringem Maß eingesetzt. Wie der Werkleiter hier bereits früher dem Werkausschuss erläutert hatte, haben sich dafür die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verschlechtert, außerdem könne dieser Anteil am Stromverbrauch gut über das Gas-Blockheizkraftwerk in der Ballsporthalle abgedeckt werden.
Als kommunale Einrichtung und Eigenbetrieb der Stadt geht es bei den Stadtwerken wirtschaftlich nicht um möglichst viel Gewinn: 77 000 Euro Jahresgewinn prognostizieren die aktuellen Planungen laut Werkleiter Wolfgang Schmid - ein klares Zeichen dafür, dass die Stadtwerke das eingenommene Geld wieder für die Bürger investieren. Der Werkausschuss beschloss die vorgelegte Finanz- und Investitionsplanung bereits vorab, auf der nächsten Sitzung des Stadtrates muss das Zahlenwerk noch endgültig bestätigt werden.
Bildunterschrift
Im Zuge der Verlängerung der Urbanstraße vor der Ballsporthalle zum Kreisel an der B299 wird auch die Wasser-Ringleitung der Stadt dort verlegt und erneuert. – Die drei Diesel-Blockheizkraftwerke auf dem Gelände der Stadtwerke werden durch zwei neue mobile Aggregate ersetzt.